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E-Commerce-Personalisierung: Alles, was du für den erfolgreichen Einsatz wissen musst

10. Sep 2025 11:00 | Conversion Rate steigern

In Zeiten steigender Kundenansprüche und wachsender Konkurrenz im Online-Handel reicht ein gutes Produkt allein nicht mehr aus. Verbraucher erwarten heute individuelle Einkaufserlebnisse, die genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Genau hier setzt die Personalisierung im E-Commerce an. Sie ermöglicht es Online Shops, u. a. personalisierte Empfehlungen, maßgeschneiderte Inhalte und individuelle Angebote bereitzustellen – und schafft dadurch nicht nur zufriedene Kunden, sondern steigert auch Umsätze und Kundenbindung. In diesem Artikel werfen wir einen umfassenden Blick auf die Grundlagen, Vorteile und Herausforderungen der E-Commerce-Personalisierung und geben konkrete Beispiele und Trends für die Zukunft.

 

Diese Inhalte erwarten dich in diesem Blogartikel:

Was ist Personalisierung im E-Commerce?

Warum ist Personalisierung im E-Commerce wichtig?

Welche Vorteile hat Personalisierung im E-Commerce?

Was ist der Unterschied zwischen Personalisierung und Anpassung im E-Commerce?

Was ist Personalisierung im B2B E-Commerce?

Welche Personalisierungsmöglichkeiten entlang der Customer Journey gibt es?
Awareness: Orientierung schaffen und Produktsuche erleichtern
Consideration: Beratung bieten und Kaufentscheidung unterstützen
Purchase: Inspiration liefern und Checkout optimieren
Retention: Verbindung aufbauen und Kundenbeziehung stärken

Wie erfolgt Personalisierung im E-Commerce?

Was sind Beispiele für E-Commerce-Personalisierung?
KI-gestützte Kategorieauswahl bei Outletcity Metzingen
Intelligente Suche bei NKD
Selbstlernendes Ranking auf Produktübersichtsseiten bei A-Z Gartenhaus

Was sind Herausforderungen für Personalisierung im E-Commerce?

Wie sieht die Zukunft der Personalisierung im E-Commerce aus?

Fazit: Mit Personalisierung begeisternde Shoppingerlebnisse gestalten

Häufige Fragen zu E-Commerce-Personalisierung

 

Was ist Personalisierung im E-Commerce?

Personalisierung im E-Commerce bedeutet, jeden Kunden individuell anzusprechen – ähnlich wie ein guter Fachverkäufer im Ladengeschäft. Statt alle Kunden gleich zu behandeln, wird im Online Shop auf die persönlichen Interessen und Bedürfnisse jedes Einzelnen eingegangen. Das nennt man auch One-to-One-Marketing oder 1:1-Kommunikation.

Ziel der Personalisierung ist es, Kunden genau die Produkte und Angebote zu präsentieren, die für sie relevant sind. So finden sie schneller, was ihnen gefällt – ohne dass die Personalisierung aufdringlich wirkt. Das kann bedeuten, dass passende Produkte zum aktuell angesehenen Artikel vorgeschlagen werden, oder neue, bislang unentdeckte Artikel, die mit hoher Wahrscheinlichkeit den Geschmack des Kunden treffen.

Häufig fällt im E-Commerce außerdem der Begriff Hyperpersonalisierung. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der klassischen Personalisierung: Sie nutzt nicht nur historische Daten wie „zuletzt angesehen“ oder bekannte Präferenzen, sondern sammelt Informationen über das Kaufverhalten, den Standort und die Vorlieben deiner Kunden in Echtzeit. Zusätzlich berücksichtigt sie die aktuelle Intention des Nutzers (z. B. stöbern oder gezielt kaufen) sowie den Käufertyp (Schnäppchenjäger, Sammler etc.).

Warum ist Personalisierung im E-Commerce wichtig?

Kunden haben heute eine riesige Auswahl an Shops und Produkten und wechseln mit nur einem Klick zum nächsten Anbieter. Gleichzeitig erwarten sie Online-Erlebnisse, die der persönlichen Beratung im Laden ähneln. Im Ladengeschäft kann ein Verkäufer jeden Kunden individuell betreuen. Online ist das wegen der großen Anzahl an Besuchern jedoch unmöglich.

Genau hier setzt Personalisierung – unterstützt durch KI – an. Sie analysiert Daten in Echtzeit und passt Inhalte, Angebote und Empfehlungen automatisch an die Interessen jedes Nutzers an. So lässt sich das Gefühl persönlicher Betreuung digital nachbilden und die Customer Journey gezielt gestalten.

Welche Vorteile hat Personalisierung im E-Commerce?

Personalisierung macht deinen Online Shop für jeden Kunden zu einem individuellen Erlebnis – automatisiert, datenbasiert und in Echtzeit. Sie erkennt, was deine Nutzer interessiert und passt Inhalte an jedem Touchpoint an, vom ersten Klick bis zum Kauf.

Mit gezielter E-Commerce-Personalisierung lassen sich dabei verschiedene Kennzahlen optimieren:

  • Geringere Absprungrate: Kunden finden schneller, was sie suchen und bleiben länger im Shop.
  • Weniger Retouren: Zielgerichtete Beratung fördert informierte Kaufentscheidungen und reduziert somit Fehlkäufe.
  • Höherer Warenkorbwert: Relevante Produktempfehlungen motivieren zu zusätzlichen Käufen.
  • Mehr Traffic: Personalisierte E-Mails und Angebote steigern die Besucherzahlen im Shop.

All diese Effekte tragen dazu bei, die Conversion Rate zu erhöhen sowie die Kundenbindung zu stärken: Denn zufriedene, gezielt angesprochene Kunden kaufen häufiger und kehren gerne zurück.

Darüber hinaus verschafft Personalisierung deinem Shop einen klaren Wettbewerbsvorteil: Sie macht ihn einzigartig, steigert die Kundenzufriedenheit und fördert die langfristige Bindung deiner Kunden.

Was ist der Unterschied zwischen Personalisierung und Anpassung im E-Commerce?

Im Online-Handel werden Begriffe wie Personalisierung, Individualisierung oder Anpassung oft synonym verwendet. Sie unterscheiden sich jedoch deutlich:

Personalisierung bedeutet, dass Inhalte oder Angebote automatisch auf Basis von Daten über Nutzergruppen oder einzelne Nutzer angepasst werden. Ein Beispiel: Ein Online Shop zeigt Kunden, die häufig Sportschuhe kaufen, passende Sneaker-Angebote. Typisch für Personalisierung ist, dass sie datengetrieben und automatisch erfolgt.

Individualisierung hingegen bedeutet, dass der Nutzer selbst entscheidet, wie Inhalte oder Angebote aussehen. So kann ein Kunde beispielsweise selbst festlegen, welche Produktkategorie er auf der Startseite sehen möchte. Individualisierung ist also manuell gesteuert und vom Nutzer initiiert.

Anpassung (Customization) beschreibt nochmal etwas anderes: Hier gestaltet der Kunde aktiv Produkte oder Services nach seinen eigenen Vorstellungen. Ein typisches Beispiel ist, wenn ein Käufer bei Nike By You seine Sneaker individuell zusammenstellt oder in einem Online Shop ein Produktkonfigurator genutzt wird. Während Personalisierung und Individualisierung vor allem die Darstellung von Inhalten betreffen, geht es bei Anpassung um die Gestaltung des Produkts selbst.

Was ist Personalisierung im B2B E-Commerce?

Auch im B2B E-Commerce spielt Personalisierung eine zentrale Rolle. Dabei bedeutet Personalisierung im B2B E-Commerce Online-Erlebnisse, Angebote und Inhalte gezielt auf die individuellen Bedürfnisse, Präferenzen und das Kaufverhalten von Geschäftskunden zuzuschneiden.

B2B-Kunden erwarten zunehmend die Vorteile, die sie aus B2C-Shops kennen – etwa intuitive Usability, schnelle Ladezeiten und individuell zugeschnittene Inhalte. Gleichzeitig unterscheiden sich ihre Anforderungen, Ziele und Rahmenbedingungen beim Online-Einkauf vom klassischen B2C-Verhalten, sodass Unternehmen gezielt auf diese Bedürfnisse eingehen müssen.

Aktuelle Trends bestätigen die wachsende Bedeutung von Personalisierung im B2B E-Commerce: 2024 bieten bereits 57 % der B2B-Unternehmen personalisierte Preisgestaltungen an¹ und die Nutzung von KI für hyperpersonalisierte Erlebnisse nimmt stark zu. Für Unternehmen bedeutet das: Nur wer personalisierte, relevante und komfortable Online-Erlebnisse bietet, kann B2B-Kunden langfristig binden und erfolgreich wachsen.

Welche Personalisierungsmöglichkeiten entlang der Customer Journey gibt es?

Die Möglichkeiten der Personalisierung im E-Commerce – ob B2C oder B2B – sind vielfältig: Sie kann die gesamte digitale Customer Journey begleiten – vom ersten Besuch bis zur Kommunikation nach dem Kauf. An jedem Touchpoint lassen sich Inhalte, Angebote und Empfehlungen gezielt auf die Interessen und Bedürfnisse der Nutzer abstimmen. Ob bei der Orientierung im Shop, während der Beratung, beim Kauf oder zur Kundenbindung – personalisierte Erlebnisse sorgen dafür, dass sich Kunden verstanden fühlen und schneller zu ihrem Ziel gelangen.

Grafik der Customer Journey mit den Phasen Awareness, Consideration, Purchase und Retention, inklusive der jeweiligen Kundenbedürfnisse, entlang derer E-Commerce-Personalisierung zum Einsatz kommen kann.
E-Commerce-Personalisierung lässt sich entlang der gesamten Customer Journey einsetzen (Quelle: Eigene Darstellung)

Awareness: Orientierung schaffen und Produktsuche erleichtern

In der Awareness-Phase gilt es, das Interesse deiner Shopbesucher zu wecken und die Orientierung im Online Shop zu erleichtern.

Personalisierungsmöglichkeiten:

  • Personalisierte Startseite: Personalisiere deine Startseite und zeige relevante Kategorien, Produkte oder Angebote basierend auf früheren Besuchen, Standort oder Segmenten.
  • Relevante Suchvorschläge: Passe die Suchvorschläge im Typeahead an das Klick- und Kaufverhalten deiner Nutzer an.
  • Personalisierte Produktlisten: Stelle Suchergebnisse und Kategorieseiten personalisiert dar, wobei ein selbstlernendes Ranking die relevantesten Produkte automatisch zuerst anzeigt.
  • Dynamische Facettennavigation: Passe die Filter deiner Facettennavigation in Suchergebnislisten dynamisch an, z. B.  Anzahl, Auswahl und Reihenfolge basierend auf Suchbegriff und Präferenzen.
  • Personalisierter Content: Spiele Blogartikel, Ratgeber, Banner oder Videos passend zu den Interessen und dem Verhalten deiner Nutzer aus.

Praxis-Tipp: In der Awareness-Phase geht es darum, den Einstieg so einfach wie möglich zu gestalten. Je schneller neue Besucher relevante Inhalte finden, desto eher bleiben sie im Shop und klicken sich weiter durch.

Screenshot der Startseite des naturPur Online Shops als Beispiel für E-Commerce-Personalisierung: Für wiederkehrende Kunden werden personalisierte Produktempfehlungen basierend auf der bisherigen Einkaufshistorie angezeigt, während Neukunden Topseller sehen.
naturPur präsentiert auf der Startseite personalisierte Produktempfehlungen für wiederkehrende Nutzer während Neukunden die aktuellen Topseller sehen
(Quelle: Screenshot von shop-naturpur.de)

Consideration: Beratung bieten und Kaufentscheidung unterstützen

Der Fokus der Consideration-Phase liegt darauf, Kunden bei ihrer Kaufentscheidung zu unterstützen und ihnen passende Informationen sowie Angebote zu liefern.

Personalisierungsmöglichkeiten:

  • Dialoggestützte Beratung: Biete über einen AI Shopping Assistant individuelle Beratung basierend auf dem Klick- und Kaufverhalten.
  • Relevante Alternativvorschläge: Zeige auf der Produktdetailseite passende und dem Nutzerinteresse entsprechende Alternativen, wenn das aktuelle Produkt nicht überzeugt.
  • Personalisierte Landing Pages: Gestalte personalisierte Landing Pages und passe Inhalte, Produkte und Angebote gezielt an die Interessen der Nutzer an.
  • Personalisierter Content: Spiele Ratgeber, Blogartikel oder Vergleichstabellen aus, die den Entscheidungsprozess unterstützen und die Vorteile deiner Produkte hervorheben.

Praxis-Tipp: Nutzer suchen in dieser Phase gezielt nach Informationen. Je relevanter und individueller du ihre Fragen beantwortest, desto höher ist die Chance, dass sie sich für deinen Shop entscheiden.

Beispielhafte Darstellung eines Weinshops mit einem AI Shopping Assistant, der zur Anfrage "ich suche einen rotwein aus südeuropa zwischen 20 und 30 euro" passende Ergebnisse mit mediterranen Tropfen in der gewünschten Preiskategorie bereitstellt und damit für Personalisierung im E-Commerce sorgt.
Der AI Shopping Assistant bietet Kunden eine personalisierte und dialogbasierte Beratung im Online Shop (Quelle: Eigene Darstellung)

Purchase: Inspiration liefern und Checkout optimieren

Die Purchase-Phase zielt darauf ab, Kunden im Kaufmoment gezielt zu inspirieren, passende Produkte zu entdecken und den Warenkorb zu füllen.

Personalisierungsmöglichkeiten:

  • Relevante Produktempfehlungen: Zeige basierend auf Klick- und Kaufverhalten relevante Produkte, z. B. Cross Selling, Upselling oder Bundles, direkt auf der Startseite, der Produktdetailseite (PDP), im Warenkorblayer oder im Warenkorb.
  • Personalisierter Content: Nutze dynamische Inhalte wie Produktvergleiche, Bewertungen oder Storytelling-Elemente, um Kaufentscheidungen zu erleichtern und Mehrwert zu schaffen.
  • Optimierter Checkout: Personalisiere die Kaufabwicklung, z. B. durch bevorzugte Versandoptionen, automatisch ausgefüllte Adressdaten oder individuell hervorgehobene Zahlungsmethoden.
  • Gezielte Angebote und Rabatte: Präsentiere Gutscheine, Rabatte oder Sonderaktionen, die auf das Nutzerprofil oder die Kaufhistorie abgestimmt sind.

Praxis-Tipp: Halte die Kaufentscheidung so einfach wie möglich. Je relevanter deine Empfehlungen, desto höher ist die Chance auf Cross Selling und Upselling – und damit auf einen steigenden Warenkorbwert.

Screenshot des Warenkorblayers im Fritz Berger Online Shop als Beispiel für E-Commerce-Personalisierung: Nach dem Hinzufügen eines Campingstuhls in den Warenkorb werden Produktempfehlungen angezeigt, darunter eine Beinauflage und ein Camping­tisch.
Im Warenkorblayer empfiehlt Fritz Berger nach dem Hinzufügen eines Campingstuhls passendes Zubehör in Form weiterer Campingartikel wie Beinauflagen und Campingtische
(Quelle: Screenshot von fritz-berger.de)

Retention: Verbindung aufbauen und Kundenbeziehung stärken

In der Retention-Phase geht es darum, nach dem Kauf eine Verbindung zu deinen Kunden aufzubauen, Wiederkäufe zu fördern und die Beziehung zum Shop zu vertiefen.

Personalisierungsmöglichkeiten:

  • Personalisierte E-Mails: Versende Follow-ups, Produktempfehlungen oder exklusive Angebote, die auf Kaufhistorie und Interessen zugeschnitten sind.
  • Gezielte Empfängerselektion: Versende E-Mailings und Produktempfehlungen nur an Kunden, für die sie besonders relevant sind – KI unterstützt dabei, automatisch die passenden Empfänger zu identifizieren.
  • Conversational E-Mails: Nutze E-Mails als Einstieg für den Dialog im Shop, z. B. über einen AI Shopping Assistant, indem du kurze Conversation Starter oder Teaser präsentierst.
  • Personalisierter Content: Spiele gezielt Inhalte aus, die zur Kundenhistorie passen, z. B. How-to-Guides, Styling-Ideen oder passendes Zubehör.
  • Individuelle Anreize: Nutze Rabatte, Treueprogramme oder exklusive Previews, die individuell auf den Kunden abgestimmt sind.

Praxis-Tipp: Kundenbindung endet nicht mit dem Kauf. Indem du personalisierte Mehrwerte bietest, erhöhst du die Wiederkaufrate und verwandelst einmalige Käufer in langfristige Stammkunden.

Der Screenshot zeigt eine E-Mail von Ex Libris mit einer potenziell interessanten Produktneuerscheinung als Beispiel für E-Commerce-Personalisierung.
Ex Libris selektiert ausgehend vom Produkt passende Empfänger und sendet nur diesen eine E-Mail mit der potenziell interessanten Neuerscheinung
(Quelle: Screenshot E-Mail von exlibris.ch)

Du möchtest mehr über das Thema Content-Personalisierung erfahren? Dann empfehlen wir dir unseren Blogartikel zum Thema.

Wie erfolgt Personalisierung im E-Commerce?

Personalisierung im E-Commerce erfolgt durch die Nutzung von Daten und intelligenten Algorithmen, um das Einkaufserlebnis individuell auf jeden Kunden abzustimmen. Zunächst werden die verfügbaren Informationen – etwa der Produktkatalog, das Klick- und Kaufverhalten der Kunden sowie Domainwissen (Expertenwissen ) – zu einer Wissensbasis zusammengeführt. Diese Wissensbasis kann durch externe Systeme wie ein PIM, CRM oder Warenwirtschaftssystem ergänzt werden und wächst, je mehr Personalisierung im Shop stattfindet. Zur Analyse und Mustererkennung kommen Technologien wie Reinforcement Learning zum Einsatz, ergänzt durch moderne Large Language Models (LLMs), die komplexe Zusammenhänge und Kontextinformationen einbeziehen.

Grafik einer Wissensbasis für E-Commerce-Personalisierung: Produktdaten, Nutzerverhalten, Domainwissen, externe Daten und LLM-Informationen werden zusammengeführt, durch Algorithmen analysiert und zu nutzbarem Wissen aufbereitet.
Von Daten zu personalisierten Einkaufserfahrungen: Eine intelligente Wissensbasis verknüpft Produkt- und Nutzerdaten mit LLMs und Algorithmen,
um individuelle Shoppingerlebnisse zu ermöglichen (Quelle: Eigene Darstellung)

Ein zentraler Aspekt ist außerdem die Echtzeit-Personalisierung: Auf Basis aktueller Nutzerinteraktionen kann der Shop Inhalte und Empfehlungen unmittelbar anpassen. So lassen sich gezielte 1:1-Kommunikationen entlang der gesamten Customer Journey umsetzen. Die Personalisierung lässt sich dabei umfassend für alle Phasen der Customer Journey realisieren oder modular auf einzelne Bereiche beschränken.

Was sind Beispiele für E-Commerce-Personalisierung?

E-Commerce-Personalisierung zeigt sich an vielen Stellen im Online Shop – z. B. von der Suche über Produktseiten bis hin zum Newsletter. Konkrete Beispiele aus der Praxis machen dabei deutlich, wie Unternehmen durch den Einsatz von Personalisierungssoftware ihre E-Commerce-Kennzahlen verbessern konnten:

KI-gestützte Kategorieauswahl bei Outletcity Metzingen

Outletcity Metzingen steigerte den Umsatz im Newsletter damit um 44,3 %. Das Unternehmen versendete bereits zuvor redaktionell ausgewählte Kategorie-Newsletter und setzt nun auf KI-gestützte Personalisierung, um die Performance weiter zu optimieren. Erfahre mehr in der Case Study.

Intelligente Suche bei NKD

Durch den Einsatz einer intelligenten Suche senkte NKD die Absprungrate im Shop um 62 %. Das Unternehmen setzt dafür auf eine KI-gestützte Shopsuche mit allen Features und bietet Kunden so ein ebenso individuelles Einkaufserlebnis wie in den Filialen. Besonders das wechselnde Sortiment kann somit flexibel abgebildet und Kampagnen gezielt hervorgehoben werden. Weitere Infos findest du in der Case Study.

Selbstlernendes Ranking auf Produktübersichtsseiten bei A-Z Gartenhaus

A‑Z Gartenhaus konnte die Klickrate auf den Produktübersichtsseiten um 4,23 % erhöhen. Das zuvor manuell erstellte Produkt-Ranking wurde durch ein selbstlernendes, personalisiertes Ranking ersetzt, das den Arbeitsaufwand reduziert und gleichzeitig bessere Ergebnisse liefert. Mehr dazu in der Case Study.

Weitere spannende Beispiele und Insights zur E-Commerce-Personalisierung findest du außerdem auf epoq.de/insights.

Was sind Herausforderungen für Personalisierung im E-Commerce?

Die Personalisierung im E-Commerce bietet enorme Chancen, das Einkaufserlebnis individuell zu gestalten und die Kundenbindung zu stärken – gleichzeitig bringt sie aber auch eine Reihe von Herausforderungen mit sich, die es zu beachten gilt.

  1. Vollständige und strukturierte Daten 
    Personalisierung funktioniert nur auf Basis vorhandener Daten. Algorithmen nutzen z. B. die Produktinformationen aus dem Produktkatalog. Unvollständige oder unstrukturierte Daten im Produktkatalog können die Qualität der Personalisierung dabei einschränken. Moderne Large Language Models (LLMs) können hier helfen, fehlende Informationen zu ergänzen oder kontextuell zu interpretieren.
  2. Zentrale Wissensbasis für konsistente Personalisierung 
    Damit Personalisierung über alle Touchpoints hinweg funktioniert, ist eine zentrale Wissensbasis entscheidend. Sie vereint die relevanten Daten – wie Klick- und Kaufverhalten sowie Produktinformationen – und verhindert Datensilos, die entstehen können, wenn unterschiedliche Anbieter oder Module nur einzelne Bereiche steuern. Externe Datenquellen können die Wissensbasis ergänzen, sind aber optional; die Kernpersonalisierung funktioniert bereits auf Basis der grundlegenden Nutzungs- und Produktdaten.
  3. Steuerung über den gesamten Shop 
    Da Personalisierung alle Bereiche der Customer Journey beeinflusst, ist eine übergeordnete Koordination notwendig. Ein Head of Personalisierung sorgt dafür, dass Nutzererlebnisse konsistent bleiben und Brüche im Einkaufsverhalten vermieden werden.
  4. Echtzeit-Verarbeitung und Technologieeinsatz 
    Echtzeit-Personalisierung erfordert, dass Algorithmen kontinuierlich aus Nutzerinteraktionen lernen und ihre Erkenntnisse unmittelbar auf aktuelle Daten anwenden. Die Herausforderung liegt darin, diese Prozesse effizient und skalierbar zu gestalten, sodass die Personalisierungen direkt verfügbar sind, ohne dass die Systemleistung beeinträchtigt wird.
  5. Flexibilität für unterschiedliche Anwendungsbereiche 
    Personalisierung muss flexibel gestaltet sein, um unterschiedliche Anforderungen abzudecken. Dazu gehören sowohl Merchandising, also die gezielte Steuerung von Produktplatzierungen und Aktionen, als auch Customer Targeting, also personalisierte Ansprache und Empfehlungen für einzelne Kundensegmente. Algorithmen und Systeme müssen anpassbar sein, damit die Personalisierung in beiden Bereichen effektiv genutzt werden kann, ohne dass sich Maßnahmen gegenseitig behindern.
  6. Monitoring, Steuerung und Anpassungsmöglichkeiten
    Automatisierte Personalisierungen liefern nur dann optimale Ergebnisse, wenn sie regelmäßig überwacht und gesteuert werden. Eine Benutzeroberfläche zur Auswertung von Kennzahlen ermöglicht es, die Performance der Personalisierung jederzeit einzusehen und bei Bedarf manuell Anpassungen vorzunehmen. So können kurzfristige Aktionen, Nachjustierungen oder Kampagnenänderungen flexibel umgesetzt werden, ohne dass die automatisierte Personalisierung ihre Wirksamkeit verliert. Eine ausgewogene Kombination aus algorithmischer Steuerung und menschlicher Kontrolle stellt dabei sicher, dass die Personalisierung passend und kontextgerecht bleiben.
  7. Datenschutz und Compliance
    Personalisierung erfordert den Umgang mit Daten, erfordert aber nicht die Nutzung personenbezogener Daten oder Cookies. Moderne Ansätze ermöglichen die Verwendung von First-Party-Daten und lokalen Speichermechanismen (Local Storage), um Personalisierung datenschutzkonform bereitzustellen. So lassen sich DSGVO und andere Datenschutzvorgaben einhalten, ohne auf personalisierte Inhalte zu verzichten.
  8. Modulare Umsetzung und schrittweise Einführung 
    Es ist wichtig, dass die Personalisierungssoftware modular aufgebaut ist. So kann die Personalisierung je nach verfügbaren Ressourcen und Unternehmensanforderungen Schritt für Schritt implementiert werden, z. B. zunächst für einzelne Touchpoints oder Kundensegmente. Die modulare Struktur ermöglicht eine kontrollierte, effektive Umsetzung sowie die Anpassung der Geschwindigkeit an die eigenen Kapazitäten.

Wie sieht die Zukunft der Personalisierung im E-Commerce aus?

Die Zukunft der Personalisierung im E‑Commerce liegt in intelligenten, dialogbasierten Systemen, die klassische Personalisierungssysteme sinnvoll ergänzen. Large Language Models (LLMs) ermöglichen es, Kunden individuell, kontextsensitiv und in Echtzeit zu betreuen – sei es über Chat, Messaging-Apps oder Sprachassistenten. AI Shopping Assistants fungieren dabei wie persönliche Verkaufsberater, die Fragen beantworten, passende Produkte vorschlagen und durch den Kaufprozess führen.

Ein spannender Ausblick ist Agentic Commerce, also die Idee, dass Systeme künftig nicht nur beraten, sondern aktiv Kaufentscheidungen übernehmen. Kritisch betrachtet stellt sich jedoch die Frage, wie viel Kontrolle Kunden wirklich an eine Maschine abgeben wollen. Für alltägliche Nachbestellungen, wie Lebensmittel oder regelmäßig benötigte Produkte, kann das sinnvoll und komfortabel sein. Bei höherpreisigen oder emotionalen Käufen dürfte die Bereitschaft, „die Maschine über das Geld entscheiden zu lassen“, hingegen deutlich geringer sein.

Fazit: Mit Personalisierung begeisternde Shoppingerlebnisse gestalten

E-Commerce-Personalisierung eröffnet Online Shops enorme Chancen: Sie ermöglicht individuelle Einkaufserlebnisse, stärkt die Kundenbindung und kann direkt zu höheren Umsätzen führen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt jedoch in einer durchdachten Umsetzung – von strukturierten Daten und einer zentralen Wissensbasis über Echtzeit-Algorithmen bis hin zu kontinuierlichem Monitoring und datenschutzkonformem Vorgehen. Wer diese Faktoren berücksichtigt und Personalisierung strategisch und modular einführt, kann das volle Potenzial ausschöpfen: zufriedene Kunden, effiziente Prozesse und nachhaltige Wettbewerbsvorteile.

 

Quelle: ¹ Adobe for Business

Häufige Fragen zu E-Commerce-Personalisierung

Was bedeutet Personalisierung im E-Commerce?

Personalisierung im E-Commerce bedeutet, Inhalte, Produktempfehlungen und Angebote individuell auf das Verhalten, die Interessen und Bedürfnisse der Kunden abzustimmen. Ziel ist es, relevantere Einkaufserlebnisse zu schaffen und Conversion sowie Kundenbindung zu steigern.

Welche Macht hat Personalisierung im E-Commerce?

Personalisierung kann die Conversion Rate, den Umsatz und die Kundenloyalität deutlich erhöhen. Sie ermöglicht es, Kunden gezielt anzusprechen und schafft dadurch ein maßgeschneidertes Einkaufserlebnis, das Shops von der Konkurrenz abhebt.

Welche Arten von E-Commerce-Personalisierung gibt es?

Man unterscheidet vor allem zwischen Onsite-Personalisierung (z. B. Produktempfehlungen, dynamische Inhalte, personalisierte Preise) und Offsite-Personalisierung (z. B. personalisierte E-Mails, Retargeting, Push-Nachrichten). Darüber hinaus sorgt Omnichannel-Personalisierung dafür, dass alle Kanäle nahtlos miteinander verbunden werden, um ein konsistentes, personalisiertes Einkaufserlebnis zu schaffen.

Wie verbessert Personalisierung die Customer Experience im E-Commerce?

Personalisierung macht das Einkaufserlebnis nicht nur schneller und relevanter, sondern auch komfortabler. Kunden finden leichter passende Produkte und fühlen sich individuell wahrgenommen, was die Zufriedenheit und Bindung stärkt. 

Lässt sich Personalisierung im Online Shop schrittweise einführen?

Ja, Personalisierung ist skalierbar und kann je nach Ziel, Datenlage und technischer Reife des Shops punktuell oder umfassend eingesetzt werden. Jede Maßnahme baut Wissen auf und verbessert zukünftige, KI-gestützte Personalisierungen entlang der gesamten Customer Journey. 

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Daniela Ilincic

Head of Marketing

Daniela Ilincic ist als Head of Marketing bei epoq tätig. Sie kommt aus dem Digital Marketing mit den Schwerpunkten SEO und Content Marketing. Sie hat den digitalen Vertriebskanal bei epoq aufgebaut, welchen sie mit ihrem Team weiter optimiert. Neben ihrer Tätigkeit vermittelt sie gerne marktrelevante Informationen zu digitalen Themen.

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